unfallvermeidung

Unfallvermeidung am Arbeitsplatz

«Bis heute Abend, Schatz! Sei vorsichtig und pass auf dich auf!» Beim Lesen dieses Satzes haben Sie bestimmt ein Bild im Kopf. Das einer Mutter und Ehefrau, die morgens Ihren Mann in den Arbeitstag verabschiedet? Ihren Mann den Berufskraftfahrer, Baustellenarbeiter oder Polizist?

Obwohl diese Berufe als gefährliche Branchen bekannt sind, passieren dort lange nicht die meisten Arbeitsunfälle. Und Ihr Partner muss nicht in der Industrie arbeiten, um einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt zu sein. Denn Fahrlässigkeit kennt keine Berufsbezeichnung und die Gefahren lauern oft dort, wo Sie am wenigsten damit rechnen.

Ein Unfall am Arbeitsplatz ist schnell passiert. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügt, um zu stürzen und sich zu verletzen. In der Schweiz vermeldeten Berufstätige und Arbeitssuchende im Jahr 2022 über 290 000 reine Berufsunfälle und -krankheiten. Das ist eine Erhöhung von 5.87 % im Vergleich zum Vorjahr und lässt uns aufhorchen. Wir fragen uns, welche die häufigsten Unfallursachen sind, wie man diese vermeiden kann und wann Unternehmen handeln können und sollten.

Bei Dienstleistungen in den Bereichen Sport, Unterhaltung und Erholung passieren laut einer Statistik der Unfallversicherung UVG die meisten Unfälle. Jährlich verunfallen 253 von 1000 Profisportlern, Saisonarbeitern auf Skipisten und an Seilbahnen, aber auch Mitarbeiter in Vergnügungsparks oder im Zirkus. Das ist mehr als jeder Vierte.

Im Bereich der Forstwirtschaft ist die Gefahr ähnlich hoch: herabfallende Äste, Stürze von Bäumen oder Unachtsamkeit im Umgang mit Werkzeugen wie der Kettensäge – kaum eine Branche hat ein höheres Risiko und Unfallpotenzial. Höchstens der Bau kann hier mithalten: Bei Baustellenarbeiten, -installationen und im Ausbau zählt man die drittmeisten Unfälle pro Kopf. Vor allem Dachdecker und Fassadenbauer arbeiten gefährlich. Auch im Hoch- und Tiefbau schockieren die Zahlen: jährlich passieren auf Schweizer Baustellen im Schnitt über 50’000 Missgeschicke, aus denen über 200 Invaliditätsfälle folgen und zwei Dutzend sogar tödlich enden.

Sicherheitsmassnahmen müssen laufend an neue Situationen angepasst werden – das passiert leider nicht immer.

Auch die Persönliche Schutzausrüstung muss perfekt an jedes Gebiet und jede Gefahr angepasst sein. Wir bieten Ihnen für jeden Anwendungsbereich die richtigen Produkte.

Wenn Sie sich jetzt in Ihrem Bürostuhl oder in der Kaffeelounge zurücklehnen und denken «Zum Glück kann mir sowas im Office nicht passieren», müssen wir Sie leider enttäuschen. Was, wenn der Partner im ersten Bild auf dem Weg zur Arbeit in einem Ladenlokal, Grossraumbüro oder Restaurant war?

Arbeitsunfälle ereignen sich nicht nur auf Baustellen mit schweren Maschinen, sondern natürlich auch im Büro. Konkret bedeutet dies: Stolper- und Sturzunfälle, Zusammenstösse mit Kollegen oder Belastungen durch zu schweres Heben, langes Sitzen oder andere Überlastungen.

Uns kommen sofort schnelle Massnahmen in den Sinn, wie man diesen Unfällen vorbeugen kann: eine auffallende Signaletik und Kennzeichnung kurzfristiger Gefahrenstellen kann bereits die meisten der obengenannten Ursachen beheben; chemikalische Schäden können und sollten mit dem richtigen Atemschutz gar nicht erst passieren.

Doch was kann man noch tun, um Gefahren im Büro zu erkennen und zu vermeiden?

Diese 10 Tipps helfen Ihnen für und mit Sicherheit

 

  1. Alles an seinen Platz: schwere Gegenstände gehören in Regalen auf Hüfthöhe, Leichtes nach oben und wenig Gebrauchtes auf die untere Ebene.
  2. Körperhaltung: Achten Sie beim Heben und Tragen auf einen geraden Rücken und halten Sie die Last möglichst nahe und gerade vor Ihrem Körper. Ein krummer oder seitlich gedrehter Rücken ist ein No-Go!
  3. Packesel: Schieben und Ziehen ist immer besser als Heben und Tragen! Mit einem geeigneten Transportmittel geht ausserdem alles gleich doppelt so einfach.
  4. Alles zu seiner Zeit: Die Reinigung der Böden gehört nicht in die Stosszeiten. Kennzeichnen Sie nasse Reinigungszonen während der Trockenzeit.
  5. Kein Kabelsalat: Schliessen Sie offene Kabelkanäle oder markieren Sie diese ausreichend.
  6. Spiessrutenlauf: Provisorisch aufgestellte Geräte und Verkabelungen werden aus Gewohnheit leicht übersehen und sollten für die Zeit der Nutzung markiert und anschliessend schnell weggeräumt werden.
  7. Tag der offenen Tür: Schubladen und Schränke nach dem Öffnen auch sofort wieder schliessen.
  8. Überflieger: Teppichohren oder -kanten sind beliebte Stolperfallen – Sorgen Sie rechtzeitig für Ersatz oder eine geeignete Befestigung.
  9. Hoch hinaus: Niemals sollten Bürostühle als Steighilfe verwendet werden. Dafür gibt es zweckgemässe, auf Sicherheit geprüfte Steighilfen.
  10. Kaffeeklatsch, wo er hingehört: Lassen Sie sich beim Gehen nicht ablenken und achten Sie auf den Weg, besonders auf Treppen.

Falls es doch einmal zu einem Unglück kommt, sollten Unternehmen darauf vorbereitet sein. Ein, oder je nach Unternehmensgrösse mehrere, designierte Unfallhelfer sollten daher in der Lage sein, im Notfall Erste Hilfe zu leisten.

Das Einmaleins der Ersten Hilfe

Quetschungen, Prellungen und Blutergüsse

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Kühlen und Hochlagern.

Schürfwunden und Schürfverletzungen

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Erstversorgung mit Pflaster oder Wundmaterial.

Knochenfrakturen, Zerrungen, Dehnungen und Bänderrisse

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Tragen oder Therapieliegen einsetzen und den Notarzt zur Erstversorgung rufen.

Gehirnerschütterungen

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Den Patienten auf einer Liege lagern und den Notarzt zur Erstversorgung rufen.

Bandscheibenvorfälle

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Der Grad der Verletzung des Rückens kann ohne medizinischeKenntnisse nicht eingeschätzt werden. Den Patienten in eine für ihn angenehme Ruhelage bringen und den Notarzt rufen.

Offene Blutungen

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Die Blutung umgehend stillen. Erstversorgung mit Wundmaterial und den Notarzt zur Weiterversorgung rufen.

Helfen Sie mit, die Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu erhöhen!

Sie sehen: eine Gefahrenbeurteilung ist nicht nur Sache von Hochrisikobetrieben. Machen Sie den ersten Schritt und halten Sie auch in Ihrem Büro die Augen offen: räumen Sie konsequent Stolperfallen weg und verhindern Sie jegliche Gefahren. Und warum nicht gleich selbst Ersthelfer werden? Das im Kurs gelernte hilft Ihnen in jeder Lebenslage – auch im Privatleben –, Sie erhöhen die Sicherheit am Arbeitsplatz und helfen mit, Unfälle zu vermeiden.

Tipp:

Ein gut ausgerüsteter Erst-Hilfe-Koffer ist das A und O in der Unfallversorgung. Sorgen Sie dafür, dass dieser alle nötigen Teile enthält und Pflaster, Mullbinden oder Medikamente nicht abgelaufen sind. Auch hier gibt es auf jeden Bereich abgestimmte Sets.