Jürg Berchtold, MeteoSchweiz im Gespräch mit Lyreco

Modernes Pausenmanagement

Jürg Berchtold vom Bundes­amt für Meteorologie und Klimatologie schätzt die Arbeits- und Pausen­kultur, die an seinem Arbeitsort am Flughafen Zürich herrscht. Die Belegschaft wählt zwischen Restaurants, Kantinen, Cafeteria und Takeaway-­Anbietern.

Wir befinden uns im ersten Stock des Operation Center 1 am Flughafen Zürich in Kloten. Es ist 14.15 Uhr. Kommen Sie direkt aus dem Mittag?

Jürg Berchtold: Ja, also meine letzte Pause war die Mittagspause. Diese fand hier in der Pausenecke statt. Meist esse ich ein Sandwich, einen Salat oder sonst einen kleinen Lunch, den ich von zu Hause mitgenommen habe. Ich stelle mich an die Bar und verpflege mich stehend. Es heisst ja, man soll alle zwei Stunden mal aufstehen, und ich sitze berufs­bedingt ohnehin genügend. Wenn ganz wenig Zeit bleibt, verbringe ich meine Pausen auch mal am Schreibtisch. Das ist aber nicht optimal und kommt nur selten vor.

 

Auf Ihrer Visitenkarte steht «Leiter Immobilien und Logistik». Doch inoffiziell sind Sie auch der Pausenmanager.

J. B.: Sagen wir es so: Ich war Pausenmanager. Denn als Logistikchef hatte ich vor dem Einzug in das Gebäude einen gewissen Einfluss auf die Anordnung der Büro- und der Pausenräume. Nun aber gibt es diesbezüglich nicht mehr viel Arbeit, da wir ja seit einem Jahr den Vertrag mit Lyreco haben. Diese kümmert sich darum, dass alle Gerätschaften funktionieren, immer sauber und mit den von uns gewünschten Getränken und Snacks aufgefüllt sind. Insgesamt nutzen wir sieben Kaffeemaschinen und Spenderautomaten sowie einen Verpflegungsautomaten mit Süssigkeiten und Snacks.

 

Der Sitz von MeteoSchweiz befindet sich erst seit einem Jahr hier in Kloten. Vorher waren die Büroräumlichkeiten auf dem Zürichberg. Herrschte da eine andere Pausen- und Bürokultur?

J. B.: Ja, auf dem Zürichberg herrschte eher das herkömmliche «Amtsstubenklima». Es gab einen langen Gang mit vielen Einer- oder Zweierbüros, deren Türen meist zu waren. Das Büromobiliar war grau oder schwarz und um neun Uhr bildete sich ­vor der einzigen Kaffeemaschine jeweils eine lange Schlange. Hier ist nicht nur das Pausen-, sondern auch das Arbeitsklima ein anderes. Es herrscht Offenheit und Transparenz, die Inneneinrichtung ist modern und dank einigen Farbtupfern sehr freundlich. Da und dort gibt es Nischen, wo man sich für eine kurze Besprechung zusammentun kann, ohne dass man andere stört.

 

Hatte die Belegschaft bei der Ausgestaltung der Büro- und der Pausenräume ein Mitsprachrecht?

J. B.: Im Vorfeld des Umzugs vom Zürichberg an den Flughafen gab es bezüglich Raumgestaltung auch ein Mitspracherecht der Belegschaft. Ich selber war Teil eines dreiköpfigen Projektteams und nahm Wünsche aus der Belegschaft entgegen. Dies wurde sehr geschätzt, allerdings muss man auch klar­machen, dass es kein Wunschkonzert gibt und nur ein Teil der Ideen einfliessen kann. Wie Sie sehen, «kleben» die Leute hier nicht an ihrem Arbeitsplatz, sondern sind mit dem Notebook unterwegs. Wir haben nun auch überall WLAN. Bei einem Arbeit­geber wie z. B. Google ist das selbstverständlich, noch nicht aber für ein Bundesamt. Beim Bund sind wir darum eine Art Vorzeigeamt und erhalten ab und zu Besuch, der sich für unser Konzept interessiert. Was unsere Innenarchitektin besonders freute: Die Gerätschaften von Lyreco passen gut zum restlichen Mobiliar.

Manchmal treffen sich dort bis zu 80 Leute von  MeteoSchweiz. Die Cafeteria  ist ein Treffpunkt für das ganze Team. Dort gibt  es Mikro­wellen, Steamer, Kaffee­maschinen und Verpflegungs­automaten.

Jürg Berchtold
Bundes­amt für Meteorologie und Klimatologie

Auf dem Flughafengelände arbeiten insgesamt rund 7000 Leute. Beim Bundesamt rund 300. Kommt es zu Begegnungen?

J. B.: Der Flughafen selbst hat zwei Personal­restaurants, die sämtlichen Mitarbeitenden auf dem Gelände zur Verfügung stehen. Zugang hat man mit dem Bagde. Manchmal treffen sich dort bis zu 80 Leute von MeteoSchweiz. Im fünften Stock, der vollumfänglich von MeteoSchweiz belegt wird, befindet sich zusätzlich eine Cafeteria, die nur für unsere Crew offen ist. Die Cafeteria ist ein Treffpunkt für das ganze Team. Dort gibt es Mikrowellen, Steamer, Kaffeemaschinen und Verpflegungs­automa­ten. Auch der Zahlautomat von Lyreco befindet sich in der Cafeteria. Dort kann der Badge mit der Kreditkarte aufgeladen werden. Bargeld brauchen wir darum für das Pausenmanagement keines, was von den Leuten allgemein sehr ­geschätzt wird.

 

Hier am Flughafen sind Sie umgeben von Restaurants und Takeaway-Ständen, die alles anbieten, was das Herz begehrt. Ein richtiges Pausenparadies.

J. B.: Allerdings. Es gibt hier offiziell 55 Verpflegungsmöglichkeiten. Ziemlich bekannt ist das Foodland mit seinen unzähligen Angeboten und internationalen Spezialitäten. Aber auch im Terminal E, zu dem einige von uns mit dem Airside-Personalausweis Zugang haben, hat es Restaurants. Dort kann man dann seinen Lunch mit Blick auf den Airbus A380 einnehmen. Kurzum: Wir haben die Qual der Wahl. Doch obwohl es extern so viele Möglichkeiten gibt, um Pause zu machen, bleiben die meisten Leute über Mittag hier. Eine wichtige Regel gibt es allerdings und die wird von allen eingehalten: Im Multi­space-Büro darf nichts gegessen werden, das stark riecht. Das würde einen schlechten Eindruck bei Kunden oder Gästen hinterlassen.

 

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und tendiert dazu, sich auch in der Pause mit den immer gleichen Leuten zusammenzutun.

J. B.: Bei uns kommen auch Lehrlinge in der Pause durchaus mal mit dem Direktor ins Gespräch. Durch die flexible Ausgestaltung der Büroplätze verlaufen die Pausen sehr unverkrampft. Nichtsdestotrotz: In unseren Anstellungsverträgen ist geregelt, dass man zweimal pro Tag je eine Viertelstunde Pausen machen darf. Das passt auch für die Raucher: Die nehmen sich dann z. B. je dreimal fünf Minuten Zeit, um ihre Rauchpause zu machen. Ansonsten haben wir gleitende Arbeitszeiten. Auch Homeoffice ist möglich. Wichtig ist, dass die Arbeit gut erledigt wird. Zudem sorgt die Transparenz der Büroräume auch für eine gewisse soziale Kontrolle und es besteht kaum Gefahr, dass jemand zum Pausentechniker wird.

Zur Person

Jürg Berchtold, 57, ist Leiter Immobilien und Sicherheit beim Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz). Dieses gehört dem Eidgenössischen Departement des Innern an. Es erbringt als nationaler Wetter- und Klimadienst der Schweiz im Auftrag des Bundes Dienstleistungen für Gesellschaft und Wirtschaft, überwacht die Atmosphäre über der Schweiz, informiert über die Wetter- und Klimaentwicklung, warnt Behörden und Bevölkerung vor gefährlichen Unwettern und stellt umfassende Wetter- und Klima­daten zur Verfügung. Beschäftigt sind schweizweit rund 450 Personen, 300 davon arbeiten im Flughafen Kloten. Mit Lyreco hat MeteoSchweiz einen Coffee Operating Service-Vertrag.

Jürg Berchtold, MeteoSchweiz im Gespräch mit Lyreco